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Kategorie 1 (1–19 Mitarbeitende)

Althaus GmbH & Co.KG, Kirchzarten

Die Eigeninitiative von jungen Menschen anstoßen, das ist das Ziel von Garten- und Landschaftsbau Althaus aus Kirchzarten. Das Unternehmen kooperiert hierfür gleich mit mehreren Schulen vor Ort. Neben Praktika ermöglicht es auch Bewerbungstrainings – während des Lockdowns auch online. Diese berufliche Qualifikation verbindet Althaus mit Projekten, die auf Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung abzielen. Gemeinsame gestaltet das Unternehmen mit jungen Menschen etwa eine Bienenweide und pflanzten Blühsträucher. Mit solchen lokalen Initiativen will der Gartenbauer einen Beitrag zur lokale Vernetzung in Kirchzarten leisten. Das gefiel auch der Jury!

 

Oelenheinz+frey Werbeagentur GmbH, Mannheim

Die eigenen Kompetenzen zum Wohle von Vereinen und Stiftungen einsetzen, das praktiziert die Werbeagentur Oelenheinz+frey aus Mannheim. Die Agentur bringt ihre Expertise bei der Gestaltung von Kommunikationsmaterialien ein, etwa für den Verein „Anpfiff ins Leben e.V.“ für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Amputationen. Dort wird die Chance auf eine selbstbestimmte Entwicklung unabhängig von sozialer Herkunft und körperlicher Beeinträchtigung groß geschrieben. Eine ausgetüftelte Kommunikation hilft auch beim Fundraising. „Genial“ ist dies in den Augen der Jury, da die Werbeagentur Nachhaltigkeit mit ihrer Kernkompetenz verbindet und soziale Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglicht.  

 

TUI TravelStar Reiselounge Eilers e.K., Ballrechten-Dottingen

Reisen ohne schlechtes Gewissen trotz Klimawandel – wie geht das? Das Reisebüro TUI Travelstar Eilers im badischen Ballrechten-Dottingen hat dazu folgende Idee entwickelt: Für jede  gebuchte Reise spendet das Büro eine Eiche, um den CO-2-Ausstoß zu kompensieren. Beim Pflanzen der Bäume ist inzwischen das Inklusionsteam des SV Ballrechten-Dottingen dabei. Die jungen Menschen mit Behinderung spielen in der Inklusionsliga Südbaden, wofür die Reiselounge Eilers wiederum Spielkleidung ermöglichte. Die Jury war von der Weiterentwicklung der Baumpflanz-Aktionen und dem Anstoß zur Reflexion über das Thema „Klimaneutrales Reisen“ überzeugt. Darüber hinaus fließt künftig auch ein Euro pro gebuchter Reise nach Südafrika in einen Kindergarten. Wir wissen: das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern! 

 

Vision Domes GmbH, Mannheim

Raum schaffen für Visionen, das wollen die fünf jungen Köpfe von Vision Domes. So haben sie eine geodätische Kuppel entwickelt, aus der etwa Tiny-Houses oder Pavillons entstehen. Ihren Sinn für Nachhaltigkeit und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit will das Startup auch an Schülerinnen und Schüler weitergeben. In Workshops bauen sie gemeinsam einen Dome aus recycelten Materialien. Die Jugendlichen erfahren dabei, wie man umweltgerecht plant und baut, aber auch sägt und bohrt. Teambuilding passiert ganz nebenbei! Später können die jungen Menschen die Domes selbst nutzen: in Heidelberg beispielsweise für Tanzproben oder einen Kleidertausch-Flohmarkt. Die Jury hob fasziniert hervor, wie das Konzept Träume, Handwerkliches, Teambuilding und Umweltbildung verknüpft und sich dies so positiv auswirkt.

(v.l.n.r.)  Dr. Gebhard Fürst (Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Ernst-Wilhelm Gohl (Bischof der evangelischen Landeskirche in Württemberg), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW), Jacqueline P. Janke (Vision Domes GmbH), Anette Eilers (Reiselounge Eilers), KD Busch (KD Busch, Studio für professionelle Fotografie),  Christian Konzack (oelenheinz+frey Werbeagentur GmbH), Rüdiger Althaus (althaus GmbH & Co. KG, Garten- und Landschaftsbau), Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller (Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg), Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Direktorin des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

Kategorie 2 (20–149 Mitarbeitende)

Bäckerei & Konditorei Jochen Baier e.K., Herrenberg

Geschichten wie die des Gambiers Fayaray schreibt nur das Leben: Noch keine 18 Jahre alt, klopft der junge Mann bei Firmeninhaber Jochen Baier wegen einer Ausbildung an. Fayaray hatte gerade eine Praktikum als Schreiner abgebrochen, konnte kaum Deutsch, war daher unsicher. Heute Ist Fayaray ausgebildeter Bäcker und hat an Selbstvertrauen gewonnen. Mit seinem besonderen Gespür für Teig hatte er auch Bäckermeister Jochen Baier beeindruckt. Seine Entwicklung stieß innerhalb der Bäckerei eine neue Unternehmenskultur an. Dahinter steht die Überzeugung: kulturelle Vielfalt bereichert! Diese Kraft zur Veränderung lobte die Jury. Heute denkt die Bäckerei Ausbildung und Arbeit neu. Menschen, gleich welcher Herkunft und Bildung, erhalten ihre Chance.

 

Herbert Kircher GmbH, Kupferzell

Seit mehr als zehn Jahren unterstützt die Spedition Kircher aus Kupferzell die Hilfsorganisation Global Aid Network, GAiN. Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine verstärkte sich das Engagement: Die Lastwägen von Kircher bringen seitdem Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleidung in das von Krieg gezeichnete Land und für Kriegsgeflüchtete auch in die angrenzenden Länder. Darüber hinaus sammelt die Spedition die Waren und lagert sie. In den Empfängerländern verteilen Partnerorganisationen die Hilfsgüter, in der Ukraine bringen Kleintransporter die Ware sogar bis in die Kriegsgebiete. Die Jury beeindruckte, dass die Spedition auch auf ihren LKW-Aufliegern für die Hilfsorganisation GAiN wirbt. Das Engagement von Kircher regt auch andere Unternehmen an. Eine Hohenloher Molkerei spendete daraufhin zwei komplette Lastzüge mit H-Milch.

 

Bäckerei Konditorei Sailer GmbH

Wie viele Arbeitsprozesse in einem Brot stecken, weiß die Bäckerei und Konditorei Sailer aus Stuttgart ganz genau. Kein Ciabatta oder Bauernbrot soll einfach nach Ladenschluss in den Müll wandern. Die Bäckerei kooperiert daher mit der Initiative „Too good to go“ – was so viel heißt wie „zu gut zum Wegwerfen“. Täglich gibt Sailer unverkaufte Backwaren in Tüten günstig an die Kunden weiter, in 2022 waren dies genau 2363 Tüten! Dieser Sinn für Nachhaltigkeit, der vor Ort beginnt, gefiel der Jury. Beeindruckend fand sie auch die Vielzahl an weiteren Kooperationen, so spendet Sailer Lebensmittel auch an die Stuttgarter Vesperkirche oder der Heilsarmee. Des weiteren erhalten Schülerinnen und Schüler die Chance, sich bei der Arbeit in der Bäckerei auszuprobieren.

 

ISBA gGmbH, Balingen

Niemand kann als einzelner so viel bewirken, wie mehrere zusammen – dies trifft auch auf ISBA zu, eine Werkstätte für Menschen mit psychischer Erkrankung. Sie arbeiten in der Schreinerei, Druckerei oder Fahrradreparaturwerkstatt von ISBA. Zusammen mit Schwesterngesellschaften führt das ISBA-Team jedes Jahr vor Weihnachten eine Verlosungsaktion im Landkreis Zollernalb durch. Lose in Gestalt von Engeln, die in der Werkstatt hergestellt wurden, können für zehn Euro erworben werden. So kommt am Ende jedes Jahr ein Verkaufserlös von 40.000 Euro zusammen. Abzüglich anfallender Kosten auch für den Hauptpreis, einen Kleinwagen, verbleiben 13.334 Euro für eine gemeinnützige Initiative im Zollernalbkreis. Im vergangen Jahr ging die Summe an den Verein Huckleberry und Pippilotta, der suchtbelastete Familien begleitet. Sensibilität auch für schwierige Themen zu schaffen, findet die Jury wichtig!

(v.l.n.r.) Dr. Gebhard Fürst (Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Direktorin des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Ernst-Wilhelm Gohl (Bischof der evangelischen Landeskirche in Württemberg), Holger Klein (ISBA gGmbH), Christoph Hecklau (focusEnergie GmbH & Co. KG), Ulrike Sailer-Keil (Bäckerei Konditorei Sailer GmbH), Peter Kircher (Herbert Kircher GmbH), Jochen Baier (Bäckerei & Konditorei Jochen Baier e.K.), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW), Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller (Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg)

Kategorie 3 (150 - 500 Mitarbeitende)

IKA-Werke GmbH & Co.KG, Staufen

Bildung eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten, sie ist eine Investition in die Zukunft. Dessen ist sich der Maschinen-Hersteller IKA bewusst. Im Zentrum St. Charles Lwanga von Caritas international absolvieren junge Menschen ihre Ausbildung in verschiedenen handwerklichen Berufen, um sich mithilfe von Bildung eine Perspektive in den Kibera-Slums in Nairobi zu schaffen. Nach einem Besuch des Zentrums beschlossen die IKA-Werke aus Staufen jungen Menschen ein Praktikum in Deutschland anzubieten. Fünf der Kenianischen Schülerinnen und Schüler besuchten das Unternehmen in Staufen und auch für die Zukunft sind Schulungen geplant. Die IKA-Werke setzen in Kenia immer wieder neue Impulse, betonte die Jury. So konnte dank einer Spende von IKA an Caritas international neues Equipment für die Mechanik-Werkstätten oder Nähstuben angeschafft werden. Auch finanziert IKA den Bau einer Schule in Nairobi.

 

Inovex GmbH, Karlsruhe

Software zu entwickeln ist die Kernkompetenz des IT-Dienstleisters Inovex, die er auch für Non-Profit-Organisationen einbringt, wenn er sie bei der Digitalisierung begleitet. So hat das Unternehmen in enger Kooperation mit dem DRK-Ortsverein Karlsruhe-Stadt eine Software entwickelt, die hilft, Sanitätsdienste effizienter zu planen, durchzuführen und zu dokumentieren. Mit einem benutzerfreundlichen Dashboard etwa können die Einsätze und Patienten erfasst werden – ein tolles Hilfsmittel, um die Einsatzmittel optimal zu koordinieren. Getestet hat das DRK das Programm in mehreren Testläufen beim Karlsruher Großevent „Das Fest“. Mit Erfolg! Software-Lösungen auszutüfteln kann mitunter sehr zeitintensiv und kompliziert werden. Die Jury lobte, dass dies und die hohen technischen Anforderungen, beispielsweise beim Thema Datenschutz, von Inovex geschultert wurden. Außerdem steht die Software nun auch anderen Organisationen zur Verfügung.

 

J. Wagner GmbH, Markdorf

Den Tafeln gehen die Lebensmittel aus, das war im vergangenen Jahr eine bewegende Schlagzeile. Die Inflation und eine große Nachfrage führten dazu, dass die Tafeln bezogen auf ihr Angebot in eine regelrechte Notlage kamen. Die J. Wagner GmbH aus Markdorf wiederholte daher eine erfolgreiche Spendenaktion unter ihren 500 Mitarbeitenden. Diese waren aufgerufen, Bargeld oder den Gegenwert ihres Resturlaubs und Gleitzeitstunden zu spenden. Die Wagner GmbH, die einer gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Friedrichshafen gehört, hat den gespendeten Betrag verdoppelt. Die Jury empfand dieses Konzept als innovativ, nachhaltig und gegenüber den Mitarbeitenden auch fair. Mehr als 57.000 Euro gingen somit als Spende an die fünf Tafeln im Bodenseekreis. Weitere 2.600 Euro gingen an weitere überregionale Projekte der Tafel Deutschland.

 

ESTA Apparatebau GmbH & Co.KG, Ulm

Die ESTA Apparatebau aus Ulm-Senden will junge Menschen bei einer guten Berufswahl unterstützen. Das Unternehmen gibt den SchülerInnen der Städtischen Wirtschaftsschule Senden – kurz: WISS – daher seit zwölf Jahren wertvolle Impulse für die Wahl ihres Berufes. Den formalen Rahmen bietet eine Bildungskooperation. Konkret wird dies in Form von Praktika, Girls’s Day oder über die Ausbildungsbotschafter von ESTA. Hier erfahren die jungen Menschen mehr über die Berufsbilder, über den Einstieg ins Arbeitsleben oder ein Duales Studium. Diese Kooperation erleichtert ESTA wiederum die Suche nach Nachwuchs und vermittelt wertvolle Impulse für die eigene Ausbildungsarbeit. So geht langfristige Personalpolitik, meint die Jury, und nennt das Engagement als beispielhaft für ein Unternehmen in dieser Größenordnung.  

(v.l.n.r.)  Dr. Gebhard Fürst (Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Direktorin des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW), Tobias Joch (Inovex GmbH), Dirk Geigis (Somfy GmbH), Bettina Alemanno (ESTA Apparatebau GmbH & Co. KG), Jaquline Schiele (J. Wagner GmbH), Severin Studer (IKA-Werke GmbH & Co. KG), Ernst-Wilhelm Gohl (Bischof der evangelischen Landeskirche in Württemberg), Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller (Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg)